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23.11.2020

CO2-Abgabe in Deutschland ab 2021

Die Bundesregierung hat die Einführung einer neuen CO2-Abgabe für Deutschland beschlossen. Erfahre hier mehr über die Hintergründe und darüber, was das für Dich konkret bedeutet.


CO2 – was genau ist das?

CO2 ist die chemische Formel für Kohlenstoffdioxid (umgangssprachlich meist als Kohlendioxid bezeichnet), die Verbindung aus einem Kohlenstoffmolekül und zwei Sauerstoffmolekülen. Es ist ein geringer natürlicher gasförmiger Bestandteil der Luft. In erhöhter Konzentration jedoch kann CO2 den Wärmehaushalt der Erde negativ beeinflussen: Je höher die CO2-Konzentration in der Atmosphäre, desto weniger Wärme kann von der Erde abgegeben werden. Es kommt zum so genannten Treibhauseffekt, also zur Erwärmung unserer Erd-Atmosphäre – und diese hat viele negative Auswirkungen auf die Lebensbedingungen von Menschen, Tieren und Pflanzen. Das Abschmelzen der Pol-Kappen und der weltweite Anstieg des Meeresspiegels gehören zu den drastischsten Auswirkungen. Die Verringerung der Kohlenstoffdioxid-Menge, die durch die Nutzung fossiler Energien in die Atmosphäre gelangt, ist daher ein wichtiges Kernziel des Klimaschutzes.

Warum führt Deutschland eine CO2-Abgabe ein?

Die Bepreisung des CO2-Ausstoßes gilt als der volkswirtschaftlich kostengünstigste Weg, Emissionen zu reduzieren und damit  Klimaschutzziele zu erreichen. Daher hat die Bundesregierung im Mai 2020 die Einführung einer Kohlenstoffsteuer für Deutschland  beschlossen. Auf dieser Basis wird ab 1. Januar 2021 der Ausstoß von CO2 mit einer Gebühr von zunächst 25 Euro pro Tonne belegt. Zahlen müssen diese Abgabe alle Unternehmen, die Waren oder Dienstleistungen verkaufen, die mit einem CO2-Ausstoß verbunden sind.

Konkret heißt das: Pro Tonne CO2, die beim Verbrauch dieser Waren und bei der Nutzung dieser Dienstleistungen freigesetzt wird, muss ein Zertifikat als so genanntes „Verschmutzungsrecht“ im Rahmen eines nationalen Emissionshandelssystems erworben werden. Der Preis, den jeder dafür zahlen muss, ist politisch vorgegeben, einheitlich und fix: Er beträgt zum Start im Januar 2021 pro Tonne CO2 zunächst 25 Euro und steigt schrittweise bis auf 55 Euro im Jahr 2025 an. Die Einnahmen aus dieser CO2-Abgabe (auch CO2-Steuer genannt) sollen nach dem Willen der Bundesregierung in Klimaschutzmaßnahmen reinvestiert werden. Sie fließen aber auch an die Bürger*innen in Form von Entlastungen an anderer Stelle zurück.

So sinken die Strompreise durch Verringerung der EEG-Umlagen. Energetische Sanierungen – z.B. Fassaden-Dämmung, neue Fenster oder eine Heizkessel-Erneuerung – können künftig von der Steuer abgesetzt werden. Und auch bei den Zuschüssen und Krediten für Maßnahmen zum Energiesparen gibt es Verbesserungen durch deutlich höhere Fördersätze. Wer also sparsam mit Energie umgeht, soll mehr Geld sparen können, wer viel verbraucht, spürt das stärker im Geldbeutel. 

Welche Auswirkungen hat die CO2-Abgabe auf die Energiepreise?

Die Energiepreise steigen. Es ist erklärtes Ziel der Politik, dass die Nutzung von CO2-intensiver Energie teurer wird – als marktwirtschaftlicher Anreiz, noch bewusster und sparsamer mit Energie umzugehen. Klimafreundliches Verhalten wird so indirekt belohnt.

Ein Beispiel: Steigen die Sprit-Preise, kann das ein Anreiz sein, öfter mal aufs Fahrrad umzusteigen. Das spart CO2 und Kosten. Auch die Preise für Heizöl und Gas gehen nach oben. Da die Verbrennung von Öl deutlich mehr CO2 freisetzt als die Verbrennung von Gas, führt das für Betreiber von Ölheizungen zu spürbaren Mehrkosten – ein guter Grund, auf alternative Heizsysteme umzusteigen. Wer eine Gasheizung nutzt, wird von der CO2-Abgabe weniger stark belastet.

Übrigens haben schon 15 Länder in Europa – zum Teil seit vielen Jahren – eine CO2-Steuer. In der Schweiz etwa werden umgerechnet 84 Euro pro freigesetzter Tonne CO2 fällig, in Frankreich immerhin 45 Euro – und in Schweden sogar 124 Euro. Im Vergleich mit unseren Nachbarn ist die Höhe der deutschen CO2-Abgabe also moderat und wird durch die beschriebenen Entlastungen zusätzlich sozial abgefedert.

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Was bedeutet die Einführung der CO2-Abgabe für unsere Produkte für Dich?

Kurz gesagt: Der Erdgas-Preis steigt, der Strompreis sinkt. Denn auch schweizstrom zahlt selbstverständlich die CO2-Abgabe für mehr Klimaschutz in Deutschland. Wir passen daher die Preise für unsere Erdgas-Produkte zum 1. Januar 2021 mit Augenmaß an. Die gute Nachricht: Durch die Kürzung der EEG-Umlage können wir gleichzeitig unsere Strompreise senken. So bleiben für unsere Kunden die Energie-Kosten insgesamt im Rahmen.

Durch die Einführung der CO2-Steuer tragen nach dem Willen der Bundesregierung Unternehmen und Bevölkerung gemeinsam zur weiteren Verringerung des CO2-Ausstoßes in Deutschland bei und 
ermöglichen die Finanzierung weiterer notwendiger Klimaschutzmaßnahmen. So soll sichergestellt werden, dass Deutschland seine Klimaschutzziele erreicht und einen substanziellen Beitrag zur Begrenzung des Treibhauseffekts leisten kann.

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Themen: Gas, Strom & Energie