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30.03.2022

Blackout – nein danke!

Gab es bei Dir letztes Jahr einen längeren Stromausfall? Nein? Dann gehörst Du zur großen Mehrheit. Denn das deutsche Stromnetz ist stabil. Extreme Zustände wie in Amerika, wo manchmal Landesteile tagelang von einem „Blackout“ betroffen sind, gibt es bei uns zum Glück kaum. Der Ökostrom von schweizstrom fließt also zuverlässig.

Was ist ein „Blackout“?

„Blackout“ ist eigentlich nur das englische Wort für Stromausfall. Hierzulande verwenden wir es, wenn dieser größere Ausmaße annimmt. Etwa bei Naturkatastrophen, wenn über mehrere Tage kein Strom in eine Region kommt.
Sonst lassen Stromausfälle eher kurzzeitig und auf überschaubarer Fläche die Lichter ausgehen. Oft auf Grund einer Art Selbstschutz des Stromnetzes vor Ort – wie, wenn zuhause eine Sicherung „rausfliegt“. Fällt z. B. ein Baum in eine Stromleitung, wird diese automatisch vom Netz getrennt – und mit ihr alle, die über diese Leitung versorgt werden. Oder ein Nagetier beißt in einem Umspannwerk unglücklich zu. Dann schaltet die Stromversorgung, die über die Anlage läuft, ruckzuck ab.

Da das Stromnetz und seine Anlagen ununterbrochen überwacht werden, können die Netzbetreiber umgehend feststellen, was passiert ist. Sie sorgen auch dafür, dass der Strom rasch auf anderen Wegen die betroffenen Kundinnen und Kunden wieder erreicht. Das Netz ermöglicht meist eine „Umleitung“.

Wie ein Stromausfall zum Blackout wird

Die durchschnittliche Stromausfallzeit pro Jahr und Endverbraucher lag 2020 in Deutschland laut Bundesnetzagentur bei weniger als elf Minuten. Die Statistik erfasst Versorgungsunterbrechungen von mehr als drei Minuten. Fälle höherer Gewalt werden standardmäßig nicht aufgenommen.

Gründe für die hohe Versorgungssicherheit sind laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)
- ausreichende Erzeugungskapazitäten zur Deckung des prognostizierten Energiebedarfs,
- Wartung und Erweiterung der Netze für ihre Transportaufgaben,
- Regelungsmechanismen für die Netzstabilität, wenn Einspeisung und Verbrauch ungleichmäßig verteilt sind oder durch Ausfälle „Umleitungen“ erforderlich werden.

Speicher und das so genannte Lastmanagement sorgen für Flexibilität. Auch die IT-Sicherheit ist von größter Bedeutung. Sie gewährleistet Verfügbarkeit von Daten und Fern-Zugriff auf System-Komponenten.

Das deutsche Stromnetz ist mit den Übertragungsnetzen in ganz Europa gekoppelt, von Dänemark bis Nordafrika. Diese Kopplung ermöglicht, Stromeinspeisung und -abnahme grenzüberschreitend auszutarieren. Sie birgt aber auch ein Risiko: Wenn an einer Stelle das Netz zusammenbricht, kann es zu einem weitreichenden Domino-Effekt kommen. Denn die nächstliegenden funktionierenden Anlagen und Leitungen müssen in Sekunden-Bruchteilen zusätzliche Last aufnehmen. Sind sie damit überlastet, gehen auch sie vom Netz. Ist diese Kettenreaktion nicht zu stoppen, droht der Blackout.

Im Jahr 2006 gab es so einen Fall. Zeitweise waren rund 10 Millionen Menschen in ganz Europa ohne Strom. Und nur knapp entging das europäische Stromnetz einem Totalausfall.

Vom Kraftwerk zur Steckdose – die verschiedenen Spannungsebenen

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1) Von den Kraftwerken fließt der Strom mit 380 kV (Kilovolt) beziehungsweise 220 kV Spannung ins Übertragungsnetz. Diese Stufe nennt man Höchstspannungsebene.

3) Die Bereiche von 36 kV bis 150 kV Spannung werden als Hochspannungsebene bezeichnet.

5) Die Bereiche von 1 kV bis 36 kV Spannung werden als Mittelspannungsebene bezeichnet.

7) Alles unter 1 kV Spannung wird als Niederspannungsebene bezeichnet. Mit dieser Spannung gelangt der Strom in die Steckdosen der Haushalte.

Die Stufen 2, 4 und 6 sind sogenannte Transformatorenebenen. Sie transformieren den Strom auf die nächst tiefere (oder bei Bedarf höhere) Ebene.

Blackout-Szenarien

Experten nennen Hackerangriffe und Terroranschläge als größte Gefahren für die Stromversorgung. Daher existieren umfangreiche Sicherheitskonzepte insbesondere für IT und zentrale Anlagen. Extremwetterlagen gelten als weiteres Risiko. Manche sehen auch in der Energiewende eine Herausforderung. Nicht zuletzt ist das gekoppelte Netz selbst, wie gesehen, ein Risiko.

Doch die europäischen Netzbetreiber haben seit 2006 viel getan. Technische Mindestanforderungen im Übertragungsnetz-Betrieb werden grenzüberschreitend eingehalten, mehr Abläufe zur Netzstabilisierung wurden automatisiert, der Informations- und Datenaustausch intensiviert. Und fünf über Europa verteilte Sicherheitskoordinatoren haben das gesamte europäische Netz jederzeit im Blick. Netzkapazitäten, Verbräuche und Marktdaten laufen hier zusammen. Im Januar 2021 hat sich das laut BDEW bewährt: Öffentlich praktisch unbemerkt wurde ein bedrohlicher Spannungsabfall ausgeglichen.

Auf die Energiewende mit schwankenden Erzeugungskapazitäten bei grenzüberschreitendem Strommarkt mit sich laufend ändernden Bedarfen sehen sich die Übertragungsnetzbetreiber vorbereitet. Immer größere Datenmengen („Big Data“) können verarbeitet werden, der gebündelte Datenaustausch läuft über eine zentrale Plattform.

schweizstrom fließt zuverlässig

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Themen: Strom & Energie